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Geschichte des Fußballspiels

Während bei uns in diesen Tagen mit allen Kräften und mit ganzem Einsatz um Punkte und Siege gekämpft wird, um den Klassenerhalt oder gar den Aufstieg in eine höhere Spielklasse zu schaffen, mag sich manch einer Gedanken machen, woher dieses Spiel, das immer wieder Millionen von Fans in seinen Bann zieht, eigentlich stammt. Natürlich gibt es über den Ursprung dieses Spieles verschiedene Versionen und gerade die aktuelle Einführung der Drei-Punkte-Regelung bei einem Sieg zeigt, das dieses Spiel einfach ist und stets lebendig an seinem Reglement gestrickt wird. 

Die Vorfahren des SVW

Die Gründung des alten Sportvereins im Jahr 1946 war für die Gemeinde Weingarten in jener Zeit ein wichtiger Schritt. Der SVW war in diesem ersten Nachkriegsjahr die erste Vereinsneugründung im Dorf. Für viele Weingartner auch ein weiteres Zeichen für einen Aufbruch in eine neue Zeit. Aber gleichzeitig knüpfte man an eine sportliche Tradition, deren Wurzeln vermutlich bis zum Ausgang des vorigen Jahrhunderts reichen.
Die schriftlichen Zeugnisse über das sportliche Geschehen von damals sind äußerst rar, und so läßt sich nur aufgrund einiger weniger Hinweise auf das sportliche Leben in den Vorkriegsjahren schließen.
Der offenbar erste Sportverein in Weingarten war ein Radfahrverein. In einem „Verzeichnis der in der Gemeinde vorhandenen nichtpolitischen Vereine“ aus dem Jahr 1907 ist unter der Rubrik Zweck des Vereins die Förderung des Sportwesens eingetragen.

Als Vorsitzenden nennt das Register Peter Keller, Ziegeleiarbeiter. Der Radfahrverein war mindestens noch bis zum Anfang der 30er-Jahre aktiv und hatte eine große Mitgliederschar.
Etwa zeitgleich bestand eine Turnerabteilung des katholischen Jünglingsvereins. Ein noch existierendes Foto aus dem Jahr 1914 belegt, daß das Turnen als Breitensportart für die männliche Jugend damals populär war. Wie lange die Turnerabteilung noch bestand, bzw. ob aus ihr ein Teil der späteren DJK stammte, ist uns heute leider nicht mehr bekannt.
In den Zwischenkriegsjahren bestand ein Verein für den Pferdesport. Anfang der 20er-Jahre von Tierarzt Dr. Albert Wetzel gegründet, zog der Reit- und Fahrverein auch aus den Nachbarorten Mitglieder an. Geübt wurde am Sonntag Vormittag auf einem Ubungsgelände am damals unbebauten Schloßplatz mit Pferden, die an den Werktagen als Zugtiere bei den Landwirten dienten. Bis zu seiner Auflösung durch das NS-Regime war auch dieser Verein sehr aktiv.
Der Fußballsport tauchte in Weingarten erstmals zu Beginn der 20er-Jahre auf. 1921 wurde der Freie Sport-verein Weingarten gegründet. Die Mitglieder rekrutierten sich vornehmlich aus Angehörigen des Arbeiterstandes und standen in der Regel der Sozialdemokratie nahe. Neben Fußball wurde auch Leichtathletik betrieben. Dem Freien Sportverein gehörte auch eine Gesangsabteilung an. Im Lohwald unterhielt er einen eigenen Sportplatz.
Mit der DJK (Deutsche Jugendkraft) gab es in Weingarten zu jener Zeit einen weiteren Sportverein. Die DJK war ursprünglich eine katholisch orientierte Vereinigung, die aber auch Nichtkatholiken zugänglich war. Die Fußballmannschaft der DJK spielte von den 20er- bis zum Beginn der 30er-Jahre in einer offiziellen Liga, die etwa dem Fußballkreis Speyer ähnelte. Auch die DJK hatte einen eigenen Sportplatz, der sich wie der Sportplatz der „Freien“ im Lohwald befand. Neben Fußball konnte man in der DJK Geräteturnen betreiben.

Nach dem Niedergang der sogenannten Weimarer Republik ließ das nachfolgende nationalsozialistische Regime unabhängige und weltanschaulich geprägte Vereinigungen nicht mehr zu. Schon zum Beginn des Dritten Reiches 1933 wurde der Freie Sportverein und die DJK zwangsweise aufgelöst. Doch viele Sportbegeisterte aus den Reihen der aufgelösten Vereine gründeten gemeinsam im selben Jahr einen Nachfolgeverein mit dem Namen Fußball-Verein Volksgemeinschaft, der zwar unter der Kontrolle des Regimes stand, aber dennoch im Ort weitgehend selbständig handeln konnte und auch bei den Weingartnern populär war. Als einer der aktivsten Vereine im Ort trug er unter anderen mit Tanzveranstaltungen und Theateraufführungen zum kulturellen Leben im Ort bei.
Eine erneute Zäsur im Vereinsleben erfolgte mit dem Ausbruch des II. Weltkrieges im September 1939. Viele aktive Spieler mußten zur Wehrmacht oder zum Reichsarbeitsdienst einrücken, so daß in der Folge immer weniger Spieler zur Verfügung standen und der Spielbetrieb eingestellt werden mußte. Im Verlauf der Kriegsjahre gewannen bei der Bevölkerung sportliche Dinge immer weniger Bedeutung und der Verein wurde schließlich stillschweigend aufgelöst.
Schon unmittelbar nach dem Krieg, aus dem auch viele aktive Sportler nicht mehr zurückgekehrt waren, bildete sich in Weingarten eine kleine Gruppe Sportbegeisterter, an ihrer Spitze Otto Becker, die mit ungeheuerer Zähigkeit und Zielstrebigkeit unter den damaligen widrigen Umständen der Besatzung und der wirtschaftlichen und materiellen Not den Grundstein zum Sportverein Weingarten 1946 gelegt haben.